Meine Begegnung mit einem Hundertfüsser
Ein Stück Abfall war schuld
Bei der Gartenarbeit im Hin Lek Fai bemerkte ich im sumpfigen Gebüsch ein Reststück Wasserrohr, welches unachtsam weggeworfen wurde. Dieses holte ich aus dem Sumpf heraus und steckte es mit einem Ende wie ein Pfahl in den wässrigen Boden. Mit meiner rechten Hand schlug ich auf das obere Ende des Rohres, um es etwas einzurammen.
Sogleich fühlte ich einen stechenden Schmerz durch meinen Handschuh hindurch. Erschrocken liess ich das Rohr fallen und sah, wie ein Hundertfüsser aus dem Rohr heraus in das nahe Gebüsch flüchtete. Mir war klar, ich hatte einen Hundertfüsser Biss in meiner rechten Hand.
Aussagen eines Nachbarn
Vor einigen Wochen hatte mir ein Nachbar erzählt, dass er von einem Vielfüsser gebissen wurde, und dass er daraufhin mehrere Wochen höllische Schmerzen durch den Hundertfüsser Biss hatte.
Getrieben von der Angst wochenlang Schmerzen leiden zu müssen, rannte ich in das Haus und schrieb eine Nachricht an meine thailändische Gastgeberin, was zu tun wäre bei einem Hundertfüsser Biss. Die hielt sich jedoch noch im Land der Träume auf.
PerPlexity.ai sagte mir dann aus, dass ich wegen des Hundertfüsser Biss keine Lebensangst zu haben brauche, sondern die Hand mit warmem Wasser abspülen sollte. Und dass der Schmerz wohl nach 48 Stunden abgeklungen wäre.
Für diesen Tag hatte ich die Nase voll von Gartenarbeit und begab mich unter die Dusche. Die Hand über dem Kopf zum Haarewaschen liess mich den Schmerz deutlich fühlen.
Meine Gedanken schweiften ab zu meiner Zeit in der Feuerwehr Emmen. Dort erkannte ich, dass eine Frau mit einer Verletzung noch immer beim Verarzten zur Mithilfe in der Lage war, während ein Mann mit einer gleichartigen Verletzung nur noch vor sich hin winselte.
Also sagte ich mir einmal mehr: Verhalte Dich jetzt wie eine Frau. 😉 Die Frau kennt kein Schmerz.
Rund eine Stunde später fühlte ich, wie mein Ellenbogen zu schmerzen begann. Entsprechend der WebSeiten welche ich durch PerPlexity.ai gelesen hatte, wusste ich, dass sich das Gift in meinem Körper ausbreiten würde.
Der Hundertfüsser Biss, das ist jetzt rund zwei Stunden zurück. Mittlerweile fühle ich, wie meine Schulter leicht schmerzt. Meine Hand hingegen lässt mich jetzt wie ein Mann fühlen. Ich konnte heulen und jammern. Ebenso ist, wie von PerPlexity.ai vorausgesagt, die Einstichstelle leicht angeschwollen.
Ich schaue auf die Uhr: 48 Stunden ist die künstlich intelligente Voraussage. Ich plane mein Mittagessen und überlege mir, wo ich ein Glas Wein bekomme.
Scooter fahren mit Hundertfüsser Biss unmöglich
Mit dem Scooter wollte ich ausfahren. Doch schon nach kurzem schmerzte mein vom Hundertfüsser gebissener Arm dermassen, dass ich die Fahrt abbrechen musste. Bis zur Tankstelle schleppte ich mich durch, denn das Risiko an diesem Pechtag auch noch ohne Benzin stehenzubleiben, das war mir dann doch zu gross.
Der Tag nach dem Hundertfüsser Biss
Bereits am frühen Morgen kontrollierte ich alle Gelenke an meinem rechten Arm. Alles in Ordnung konnte nichts feststellen. Auch die Stelle, an welcher der Hundertfüsser gebissen hatte, zeigte weder eine Rötung noch sonst irgendeine Auffälligkeit.
Also alle Panik vergeblich. Das Leben geht mit einer neuen Erfahrung weiter. Danke an Perplexety.ai für die Information und danke dem Universum, dass die Aussage meines Kollegen über zwei Wochen Schmerzen bei mir nicht zugetroffen hatte.
Jammern auf hohem Niveau
Zwei Tage später kommt die Angst zurück. Die Einstichstelle ist gerötet, der Stich ganz leicht angeschwollen. Auf der SchmerzSkala eine 3. Ob sich das Universum jetzt doch anders entschieden hat und mich leiden lässt?
Der Zufall will es, dass in unserem Duschraum ein Hundertfüsser aus dem Abflussrohr eingedrungen ist. Meine Gastgeberin Pim kommt ganz aufgeregt angelaufen. In einem ersten Anlauf versuche ich das Tier mit dem Wasserschlauch zurück in den Abfluss zu drängen. Es scheint zu gelingen.
Doch nach einem Moment kriecht das Tier wieder heraus und beginnt die Wand hoch zu krabbeln.
Ich stosse es mit einem kleinen Wasserbecken zu Boden und decke es mit dem Wasserbecken zu.
Mit einer Plastikschaufel fahre ich unter das Becken und bugsiere das Tier in den Teich im Garten.
Wie viele Karma punkte, habe ich erreicht
Der Hundertfüsser hat mir ja nichts angetan. Er hat sich nur gewehrt, wie es ihn die Natur gelehrt hat.
Ob es der gleiche oder derselbe Hundertfüsser war, kann ich im Moment nicht aussagen. Aber auch wenn es ein Kollege von ihm war, so habe ich ihm das Leben gerettet. Denn in Thailand werden trotz der negativen Karma punkte, Hundertfüsser ehrt getötet, damit sie mit ihrem Gift keine andern Menschen verletzen.
Und auch wenn ich genau weiss, dass ich in dem Teich, in welchen ich das giftige Tier frei gelassen habe, demnächst noch Müll und Pflanzen entfernen muss, bin ich mir bewusst, dass ich dem giftigen Jäger erneut begegnen könnte.